Osteopathie – mit den Händen heilen

posted am: 30 November 2023

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Die Osteopathie wird als ganzheitliche Form der Medizin betrachtet. Dabei erfolgen Diagnostik und Behandlung allein mit den Händen. Es wird ein sanfter Druck auf bestimmte Körperbereiche ausgeübt. Die Behandlungsmethode wurde vor mehr als 140 Jahren entwickelt und wird seither beständig erweitert und vervollkommnet. Die Wirkungsweise der Osteopathie.  Im menschlichen Organismus herrschen diverse Strukturen vor, welche miteinander direkt oder indirekt im Zusammenhang stehen. Die Faszien zählen dabei zu den wichtigsten Verbindungen. Dabei handelt es sich um dünne Hüllen im Bindegewebe. Auf diese von der Schulmedizin eher wenig beachteten Strukturen richten die Osteopathen ihr Hauptaugenmerk. Durch eine osteopathische Behandlung sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Blockaden und Spannungen sollen gelöst werden. Osteopathen behandeln nicht die Symptome einer Erkrankung, sondern suchen nach dem Auslöser.


Wann ist die Osteopathie hilfreich? Osteopathen werden von Menschen mit den verschiedensten Beschwerden aufgesucht. Dabei kann es sich um Bewegungsstörungen, um Beschwerden, die der Hals-Nasen-Ohren-Medizin zuzuordnen sind oder um Sprachstörungen handeln. Selbst Babys können osteopathisch behandelt werden. Wie verläuft die Behandlung beim Osteopathen?  Jeder osteopathischen Behandlung geht ein ausführliches Vorgespräch voraus. Während der Anamnese berichten die Patienten von ihren Beschwerden, eventuellen Grunderkrankungen und Krankheiten, die in der Familie aufgetreten sind. Für die Diagnose benutzt der Osteopath die Hände. Die Untersuchung wird als Palpation bezeichnet. Dabei tastet der Behandler das Gewebe Schicht für Schicht ab. Dadurch lassen sich Faszien, Muskeln, Nerven oder Blutgefäße erspüren und der Osteopath kann Spannungen wie auch Bewegungseinschränkungen erkennen. Damit sich körperliche Dysfunktionen im Rahmen einer osteopathischen Behandlung freistellen und behandeln lassen, wird ein intensives und zeitaufwendiges Training des Tastvermögens notwendig. Eine Behandlung beim Osteopathen dauert in der Regel etwa 60 Minuten. Wie die Behandlung abläuft, ist stark an den Einzelfall gebunden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Patienten zunächst keine Veränderung spuren, der Behandlungserfolg aber schließlich zeitverzögert einsetzt. Nicht selten sind mehrere Behandlungen notwendig, um spürbare Erfolge zu erzielen.


Die Osteopathie als Kassenleistung. Mehr und mehr Kassen übernehmen die Kosten für osteopathische Behandlungen. Pro Sitzung entstehen dem Patienten Aufwendungen in unterschiedlicher Höhe. Die gesetzlichen Versicherer stufen osteopathische Behandlungen häufig als Extraleistung ein. Da diese Behandlungsform dann kein Bestandteil des Leistungskataloges ist, muss eine Kostenübernahme nicht zwingend erfolgen. Die Krankenkassen machen die Leistungsgewähr oftmals von einigen Faktoren abhängig. So muss die Behandlung ein Arzt verordnet haben. Die Therapie muss durch eine ärztliche Bescheinigung belegt werden. Dabei kann es sich um ein formloses Schreiben handeln. Weiterhin achten die Kassen darauf, dass der aufgesuchte Osteopath Mitglied eines Berufsverbandes ist und eine entsprechende Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Patienten können eine Liste mit anerkannten Therapeuten in der Regel bei ihrer Krankenkasse erhalten.